Getting back on track

Praxisorientierte Maßnahme im Kyffhäuserkreis – Getting back on track

1.7.2022 bis 31.12.2024

Der Sondershäuser Bildungsverein e.V. setzt mit der Maßnahme Getting back on track das Konzept der Praxisorientierten Maßnahmen für schuldistanzierte Jugendliche im Kyffhäuserkreis auf Grundlage der Aktivierungsrichtlinie um.

Die Zielgruppe der „Praxisorientierten Maßnahme für schuldistanzierte Jugendlichen sind arbeitslose und/oder von sozialer Ausgrenzung und Armut bedrohte junge Erwachsene, welche mindestens die neunte Klasse erreicht haben (sich demnach in den letzten Schuljahren befinden), aber bereits so lange die Schule nicht mehr besucht haben, dass das Erreichen eines Schulabschlusses auf herkömmlichen Wegen unwahrscheinlich ist. Eine Heranführung an die Erwerbstätigkeit in weniger als 12 Monaten ist aufgrund der vielfältigen Problemlagen ebenfalls nicht zu erwarten. Auch Jugendliche, welche sich derzeit in Elternzeit befinden bzw. in Elternzeit gehen, können (weiter) am Projekt teilnehmen. Die Fördervoraussetzungen potenzieller Teilnehmender entsprechen somit dem Rechtskreis SGB VIII.

Laut Konzeptauswahlverfahren und nach Gesprächen mit dem Jugendamt Kyffhäuserkreis betreuen wir im westlichen Kyffhäuserkreis bis zu 10 Teilnehmende gleichzeitig in der Maßnahme.

Die Ausgangslagen und somit der qualitative Förderbedarf ergeben sich aus den Problemlagen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Oft fehlt es an einer stabilen Bindungs- oder Vertrauensperson (in Folge von Trennung, Erkrankung, Verlust der Eltern) bzw. einer festen Tagesstruktur, die Teenager können Opfer häuslicher Gewalt sein. Ein weiteres Problem ist, dass viele Jugendliche bereits negative Erfahrungen in der Schule gemacht haben. Hinzu kommen Versagensängste, Über- oder Unterforderung und der Einfluss von Mitschülern bzw. Peers. Einige Schülerinnen und Schüler leiden unter einer unentdeckten psychischen Erkrankung oder auch Lernschwäche. Auch Süchte nehmen im Rahmen der Schulverweigerung eine wachsende Rolle ein. Die pandemische Situation hat die Situation schulverweigernder junger Menschen noch einmal verschärft. Viele Jugendliche haben sich daran gewöhnt, nicht mehr täglich zur Schule zu müssen.

Hieraus ergeben sich die übergeordneten Zielstellungen der Maßnahme:

·         die nachhaltige Verbesserung der sozialen und beruflichen Teilhabe durch die Entwicklung individueller Strategien zur Lösung der vielschichtigen Problemlagen der Teilnehmenden

·         der Erwerb des Hautschulabschlusses

·         die Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit

·         Armutsbekämpfung.

Wir gehen bei der Umsetzung der Praxisorientierten Maßnahmen von einer Regelverweildauer von bis zu 24 Monaten aus. Hieraus leiten wir ein Phasenmodell ab, bestehend aus Aktivierungsphase --> Schulabschlussphase --> Perspektivphase --> Nachbetreuung.

Kernelemente des Phasenmodells sind eine ausgeprägte Aktivierungsphase mit Schwerpunkt Vertrauensbildung, Begleitung und Unterstützung beim Erwerb des Hauptschulabschlusses, bei Bedarf Entwicklung berufsfachlicher Kenntnisse durch die jugendspezifischen Werkstattangebote und Praxisprojekte sowie eine intensive sozialpädagogische Begleitung und Elternarbeit. Diese Elemente werden als Gruppen- und Einzelmaßnahmen situativ kombiniert und wohnortnah angeboten Des Weiteren legen wir einen Schwerpunkt auf die aufsuchende Sozialarbeit, die bewusst niederschwellig angesetzt ist und z.B. auch die Transporte wohnortnah absichert.

Gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus.

Flyer Download hier